Bruchfunktionen
Eine Bruchfunktion ist ein Synonym für eine rationale Funktion.
Das heißt, eine Funktion, die geschrieben wird als:
\( \large f(x) = \frac{P(x)}{Q(x)} \)
Bei der Analyse einer Bruchfunktion geht man typischerweise in dieser Reihenfolge vor:
Zuerst bestimmt man die Definitionsmenge, dann die Nullstellen, anschließend den Schnittpunkt mit der y-Achse und schließlich die Asymptoten.
Dies ergibt eine zusammenhängende Beschreibung des Graphen.
Definitionsmenge:
Die Definitionsmenge ist die Menge aller erlaubten x-Werte der Funktion.
Für eine Bruchfunktion ist die Definitionsmenge alle reellen x, bei denen \(\large Q(x)\neq 0 \).
Wenn sowohl Zähler als auch Nenner an derselben Stelle 0 werden (gemeinsamer Faktor), ist der Punkt dennoch aus der Definitionsmenge ausgeschlossen und erscheint als Lücke im Graphen.
Wenn \(\large Q(x)=0 \) aber \(\large P(x)\neq 0 \), erhält man typischerweise eine vertikale Asymptote.
Nullstellen:
Der Graph hat Nullstellen an den Punkten, an denen der Zähler 0 ist, sofern der Nenner an derselben Stelle nicht ebenfalls 0 ist.
Schnittpunkt mit der y-Achse:
Er wird gefunden, indem man \( \large x = 0 \) einsetzt, falls dies innerhalb der Definitionsmenge liegt.
Asymptoten:
Vertikale Asymptoten treten typischerweise bei den \( \large x \)-Werten auf, bei denen der Nenner 0 ist. Horizontale oder schräge Asymptoten findet man durch den Vergleich der Grade von Zähler und Nenner oder durch Polynomdivision.
Ein Beispiel ist die Funktion:
$$ \large f(x) = \frac{x^2 - 1}{x^2 - 4} $$
Hier ist der Zähler \( \large x^2 - 1 \), was Nullstellen bei \( \large x = 1 \) und \( \large x = -1 \) ergibt.
Der Nenner \( \large x^2 - 4 \) wird bei \( \large x = -2 \) und \( \large x = 2 \) null, daher ist die Funktion dort nicht definiert.
Die Definitionsmenge ist also alle reellen \( \large x \) außer \( \large -2 \) und \( \large 2 \). Der Graph hat vertikale Asymptoten bei \( \large x = -2 \) und \( \large x = 2 \).
Da der Grad von Zähler und Nenner gleich ist, ergibt sich eine horizontale Asymptote bei \( \large y = 1 \). Der Schnittpunkt mit der y-Achse ergibt sich bei \( \large x = 0 \): \( \large f(0) = \frac{-1}{-4} = \frac{1}{4} \).
Mit dieser Vorgehensweise erhält man einen Gesamtüberblick über das Verhalten von Bruchfunktionen.